Das Fachgebiet „IT in Produktion und Logistik“ (itpl) wurde zum Oktober 2010 neu gegründet und wird von Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Markus Rabe aufgebaut. Erforscht werden Fragestellungen, bei denen zukunftsweisende Ansätze der Informationstechnik in Aufgabenstellungen der Logistik sowie der Produktionstechnik zur Anwendung kommen (Bild). Kernthemen der Anwendung sind vernetzte Unternehmen, selbststeuernde Systeme und Ansätze des „Internet of Things and Services“ sowie Projektplanung und Projektverfolgung. Letztere bezieht sich sowohl auf Projekte der Fabrikplanung (von der programmbezogenen Bedarfsplanung bis zur Ausgestaltung der Produktionssysteme) als auch auf Projekte der IT-Einführung.
Für diese Anwendungen werden geeignete informationstechnische Grundlagen sowie die erforderlichen Modelle erforscht. Ansätze beinhalten u. a. Web-Technologien, die in der Vernetzung von Unternehmen große Bedeutung erlangt haben (z. B. sogenannte Extranets), aber auch innerhalb von Unternehmen als Zugang zum Wissen des Unternehmens eingesetzt werden. Hier befindet sich die Technologie in einem dramatischen Wandel von wissensanbietenden Systemen (das klassische World Wide Web) hin zu wissensverwaltenden und -integrierenden Systemen, die das Wissen der Nutzer aktiv aufnehmen („Wikis“) oder auch über die Strukturierung von Informationen neues Wissen erschliessen (Sematic Web). Diese Technologien werden für die Anwendung in der Produktion und Logistik erschlossen und weiterentwickelt.
Modellierungsseitig stehen Modelle von Geschäftsprozessen sowie der Produktionslogistik im Vordergrund. Insbesondere werden hierzu dynamische Modelle der ereignisorientierten Simulationstechnik untersucht und zusammen mit den Grundlagen der Informationstechnik auch als ein Schwerpunkt der Lehre an zukünftige Ingenieure vermittelt. Ein wesentliches Thema ist hier die Gültigkeit und Glaubwürdigkeit von Modellen im Spannungsfeld zwischen effizienter Lösungsfindung und hinreichender Detailtreue.